FGM steht für Female Genital Mutilation und heißt übersetzt „weibliche Genitalverstümmelung“. Es ist die internationale Bezeichnung für die Beschneidung der Genitalien von Frauen und Mädchen und stellt eine Menschenrechtsverletzung dar. Trotzdem halten viele Menschen besonders in den Ländern Afrikas an dieser Praktik fest. Warum? BENKADI hat es sich zum Ziel gesetzt, national und international über die Praktik aufzuklären. Dies geschieht mit der Vorführung des Dokumentarfilms „Ainsi va la vie – Leben mit dem Ritual der Beschneidung“ von Edda Brandes und Svenja Cussler sowie mit Vorträgen und Diskussionen rund um das Thema. Insgesamt wurde der Film im deutschen Bundesgebiet und in Mali/Westafrika über 30 Mal öffentlich gezeigt.

Operationen für Mädchen und Frauen

Mädchen und Frauen, die in ihrer Jugend oder im Erwachsenenalter beschnitten worden sind, können dadurch in ihrer Gesundheit schwer geschädigt werden. Am häufigsten treten Fistelbildungen auf, das sind Verwachsungen des genitalen Gewebes, die zu dauerhaften Schmerzen und Inkontinenz und bei Geburten zu Komplikationen führen. BENKADI e.V. konnte bislang dazu beitragen, dass 55 Frauen und 2 kleine Mädchen operiert und von ihren Leiden befreit wurden.
Folgende Institutionen in Bamako arbeiten mit uns zusammen: AMPE(Association Malienne pour la protection de l’environnement) Bamako/Mali; IAMANEH MALI (Association pour la promotion de la santé de la mère et de l’enfant) Bamako/Mali; Krankenhaus Point G, Bamako; Club International des femmes, Bamako und GAP (Groupe d’appuie aux programmes).

 

Ainsi va la vie – Leben mit dem Ritual der Beschneidung (70min)
Ein Dokumentarfilm von Edda Brandes & Svenja Cussler, 2001

Wir begleiten drei Personen, zwei Frauen und einen Mann, in ihrem privaten und öffentlichen Leben in Bamako, der Hauptstadt Malis. Alle drei haben sehr unterschiedliche Erfahrungen mit und Meinungen über die Praktik der weiblichen Beschneidung. Beide Frauen sind beschnitten worden. Während Djeneba ihre Mädchen beschneiden lässt und aus ihrer Sicht mehrere „gute“ Gründe dafür anführt, leidet Fatou noch heute unter den Folgen dieses Eingriffs, den sie mit ca. 8 Jahren erlebt hat und kämpft leidenschaftlich dagegen. Salia, Anthropologe im Nationalmuseum in Bamako, steht zwischen allen Stühlen: Seine westliche Ausbildung lässt ihn diese Praktik ablehnen; sieht er sich jedoch gegenüber seinem älteren, weisungsbefugten Bruder im Dorf, kann er – seiner Aussage nach – nichts gegen diese Autoritäten unternehmen, will er nicht den Bruch zu seiner Herkunftsfamilie herbeiführen.

Der Film gibt Einblicke in den Lebensalltag aller drei Protagonisten und gewährt jedem von ihnen ein hohes Maß an Respekt und die Unantastbarkeit ihrer Würde. Ainsi va la vie ist ein poetischer Film, der Betroffenheit auslöst und Raum dafür lässt, sich mit der Not der Betroffenen auseinander zu setzen.